Der Name der Gewöhnlichen Vogelmiere hängt mit der Eigenart zusammen, dass Vögel die Pflanze, besonders die zarten Knospen gerne verspeisen. Die Vogelmiere begleitet den Menschen seit der Steinzeit und zählt heute zu den „Unkräutern“ in unseren Gärten. Doch ist ihr Nutzen gerade in Kulturen wie Weinbergen und Gärten nicht zu unterschätzen, da die dichten, flachen Ausläufer den Boden im Sommer vor Austrocknung schützen.

Dem Gattungsnamen „Stellaria“ liegt das lateinische „stella“ (Stern) zugrunde. Es bezieht sich auf die Anordnung der Blütenblätter; „media“ bedeutet die mittlere. „Stellaria media“ klingt wie ein funkelnder  Stern.

Sie gehört zu den Pflanzen, die man sich unbedingt unter der Lupe anschauen sollte. Die winzigen, weißen Blüten fallen beim normalen Hinsehen fast nicht auf, sieht man sie aber vergrößert, wird man die Pflanze umso mehr schätzen und lieben. Die klitzekleinen Blüten sehen tatsächlich wie Sterne aus. Mit Hilfe der Lupe sieht man auch, dass der Stängel einzeilig behaart ist. Diese „Haarlinie“ am Stängel ist ein charakteristisches Erkennungsmerkmal und unterstützt die Wasserversorgung der Pflanze. Die Vogelmiere wird auch „Hühnermiere“ oder „Hühnerdarm“ genannt. Zieht man vorsichtig am Stängel, erscheint ein dünner Faden, der wie ein Hühnerdarm aussieht.

Die Vogelmiere ist eine niederliegende und robuste Pflanze, die das ganze Jahr geerntet werden kann. Sie zählt zu der Familie der Nelkengewächse und ist ein Wildgemüse sowie eine Heilpflanze. Hauptanwendungsgebiete sind Hauterkrankungen. Sie schmeckt nach jungen Mais und ist eine leckere Salat- und Gemüsepflanze, die uns gerade im Frühjahr wichtige Vitamine und Mineralien schenkt. Bereits 50 Gramm Vogelmierensalat entsprechen in etwa dem täglichen Vitamin – C- Bedarf eines Erwachsenen. Die Vogelmiere hat doppelt so viel Calcium, dreimal so viel Kalium, Eisen und Magnesium wie Kopfsalat. Außerdem enthält die Vogelmiere Vitamin B1, B2 und B3, das Spurenelement Selen, sowie Schleimstoffe und Saponine. Die Vogelmiere ist eine Wetterprophetin. Sie entfaltet sich bei schönem Wetter gegen neun Uhr morgens und blüht bis in die Abendstunden. Bei feuchter Witterung bleibt die Blüte geschlossen.